Aldi Erweiterung in Kirchlengern

Stellungnahme der Werbegemeinschaft Stift – Quernheim – Klosterbauerschaft e.V. zur Aldi Erweiterung in Kirchlengern

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Meier,
sehr geehrte Ratsmitglieder,

wie der lokalen Presse entnommen werden konnte hat der Aldi Markt in Kirchlengern beantragt, den Bebauungsplan für den Bereich “In der Mark” dahingehend abzuändern, dass ihnen erlaubt wird, die Verkaufsfläche um weitere 200qm zu erweitern.

Wir von der Werbegemeinschaft sehen dieses Vorhaben sehr kritisch und schließen uns damit der Meinung von Kirchlengern Handelt e.V. an.

Haben sich die Voraussetzungen in Kirchlengern Ort seit dem Neubau dermaßen verändert, dass eine Vergrößerung der Verkaufsfläche unausweichlich wird oder steckt dahinter ein seit Jahren feststehender Gesamtplan? Erst stimmt Aldi dem Bebauungsplan zu, wohl wissend, dass man ein paar Jahre später diesen wieder aufheben/abändern lassen will. Damit die Verkaufsfläche um die gewünschte Größe vergrößert werden kann, ist nun nicht mal ein Anbau von notwendig sondern kann ohne größere Umbauarbeiten in kürzester Zeit realisiert werden. Warum wurde vor Jahren für einen viel zu großen Neubau eine Baugenehmigung erteilt? Deckt sich der Aldi-Neubau mit dem aktuellen Bebauungsplan? Wir möchten hier dem Rat nicht unterstellen, dass sie in diesen Plan eingeweiht waren.

Der Werbegemeinschaft Stift – Quernheim – Klosterbauerschaft e.V. liegt das Wohl der Bürger aus Stift Quernheim, Quernheim und Klosterbauerschaft sehr am Herzen. Wir versuchen mit unseren beschränkten Mitteln das Leben in diesen Ortsteilen zu verbessern und ein attraktives Umfeld zu bieten. Durch die Konzentration der Kaufkraft der Gemeinde Kirchlengern auf das Einkaufszentrum “In der Mark” werden auch die Kaufleute in Stift Quernheim in Mitleidenschaft gezogen. Wir schauen nicht nur auf die Entwicklung der nächsten paar Jahren sondern auf die nächsten Jahrzehnte. Durch die Vergrößerung der Verkaufsflächen und des Angebots im Ortskern von Kirchlengern wird die Kaufkraft in Stift Quernheim sukzessive geschwächt und macht den Betrieb einiger Geschäfte unwirtschaftlich/er. Das torpediert dann am Ende auch unsere ehrenamtliche Arbeit. Wie sollen wir ein attraktives Lebensumfeld bieten, wenn wir niemanden mehr finden, der ein Einzelhandelsgeschäft betreibt. Dann können wir im Alter nicht mehr mit unserem Rollator die Dinge des täglichen Lebens einkaufen gehen.

Ein etwaiger Wegfall eines Verbrauchermarktes in Stift Querheim würde aber zu noch mehr Auswirkungen führen:

  • Die ca. 5.600 Bewohner der nördlichen Ortschaften müssten sich mit dem Auto auf den Weg nach Kirchlengern-Ort machen um dort einkaufen zu können. Sollten die Bürger dann zum Einkaufen öffentliche Verkehrsmittel nutzt, würde deren Kaufkraft der Gemeinde verloren gehen, da der Ausbau der Busverbindungen nach Bünde und Lübbecke besser ist als nach Kirchlengern. In Zeiten des Umweltschutzes kann dies unserer Meinung nach nicht gewollt sein.
  • Ein weiterer Aspekt ist der Wegfall von Arbeitsplätzen. Wer glaubt, dass Aldi und andere expandierende Unternehmen genau so viele Arbeitsplätze durch die Vergrößerung der Verkaufsfläche schafft wie in Stift Quernheim und Umgebung wegbrechen würden, der sollte sich seiner Objektivität hinterfragen.
  • Und zu guter letzt denken wir noch an unsere Nachbarn aus Oberbauerschaft, die zur Zeit zahlreich in Stift Quernheim einkaufen. Durch den Wegfall eines Verbrauchermarkts in Stift Quernheim würde diese Kaufkraft der Gemeinde Kirchlengern verloren gehen, da dann die Entfernung nach Lübbecke kürzer ist als nach Kirchlengern Ort.

Zur Sicherung des Wirtschaftsstandorts Stift Quernheim / Quernheim  / Klosterbauerschaft und der Lebensqualität der Bevölkerung dieser Ortsteile, sind wir generell gegen einen Ausbau der Verkaufsflächen und einer damit einhergehenden Konzentration des Verkaufsangebots in Kirchlengern Ort.

Mit freundlichen Grüßen

Der Vorstand und seine Mitglieder der Werbegemeinschaft Stift Quernheim – Quernheim – Klosterbauerschaft e.V.

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